Karies bei Kindern: Bakterien und Pilze bilden eine Verbindung, die Zähne angreift

Ein Zusammenschluss aus Bakterien und Pilzen greift Zähne deutlich gravierender an als eines der Organismen für sich genommen

Es gibt Neuigkeiten aus der Forschung:

Für Erkrankungen der Mundhöhle und vor allem an der Entstehung von Karies und der chronischen Paradontitis ist immer wieder ein Keim im Gespräch: Streptococcus mutans. Das ist soweit schon ein alter Hut.

Ein internationales Forscherteam hat aber nun herausgefunden, dass ein Zusammenschluss aus Bakterien und Pilzen menschliche Zähne angreifen. Bei diesem Zusammenschluss handelt es sich um eine komplexe Biostruktur bestehend aus EPS-alpha-Glucanen, S. mutans und Candida albicans.

Es wurden der Speichel von frühkindlichen Kariespatienten in einem speziellen Mikroskop untersucht und man stellte fest, dass S. mutans und Candida albicans einen Superorganismus bilden, der stärker an den Zähnen haftet als Bakterien und/oder Pilze alleine.

Es zeigte sich, dass sich die beiden Organismen im Speichel zu einer strukturierten Zusammensetzung formieren können und sich so auch vermehrt auf der Zahnoberfläche ansiedeln können. Die Verbindung, die S. mutans und C. albicans eingehen, bringt beiden Arten eine verbesserte mechanische Stabilität. Es ist also nicht leicht, sie wieder loszuwerden.

Bakterien- oder Pilzzellen allein sind mit Chlorhexidin oder Nystatin abzutöten, in der zusammengeschlossenen Struktur jedoch nicht. Man geht davon aus, dass die Alpha-Glucane eine Schutzfunktion gegenüber den Medikamenten ausüben.

Ebenso kann sich der neu gestaltete Organismus offenbar schnell und sprunghaft fortbewegen. Ohne die Hilfe der Pilze hätten sich die Bakterien nicht frei bewegen können.

Es ist offenbar die Verschmelzung von Bakterium und Pilz im Speichel, die bei den Kindern zu schwerer Karies, einem schnellen und aggressiven Zerfall des Zahnschmelzes geführt hat.

Dabei gehören Speichel und Mundepithel zur ersten Abwehrlinie unseres Körpers. Ebenso die nützlichen Mikroben sind an dieser Front von Bedeutung. Es handelt sich dabei um S. gordonii, S. salivarius, S. dentisani, B. longum, und den Lactobazillen mit dem L. salivarius.

Eine antibiotische Behandlung von Infektionserkrankungen im Mundraum ist nach neuer Erkenntnis mit Vorsicht zu genießen. Denn hier geschieht ja das gleiche wie im Magen-Darm-Trakt: es werden die guten Bakterien mit abgetötet. Gleichgewichtsprozesse werden möglicherweise nachhaltig gestört.

Vorbeugen ist immer besser

Für ein gesundes Gleichgewicht im Mund können die guten Darmbakterien in Form von Lutschtabletten genutzt werden. Nupure hat eine solche Lutschtablette entwickelt und zusätzlich zu L. salivarius auch Vitamin D in die Rezeptur eingefügt, das eine Rolle bei der Mineralisierung der Zähne spielt.

Hier der Link der genannten Forschungsarbeit. Sie wurde von PNAS (Proceedings oft he National Academy of Sciences of the United States of America) veröffentlicht:

https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2209699119

Hier ein zusätzlicher Link zum Thema Orale Mikrobiologie und Immunologie:

https://www.ukaachen.de/fileadmin/files/lehr-und-forschungsgebiete/orale-mikrobiologie-immunologie/Conrads_2020_Zutritt_verboten_Der_Mund_und_seine_Abwehr-Linien.pdf

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