Hilfe für die Schleimhäute

Geduld ist gefragt, wenn sich die Darmschleimhaut regenerieren soll. Lesen Sie hier, welche Mikronährstoffe und welche Pflanzen dabei hilfreich sind.

Sie kennen sicherlich aus Ihrer Praxis, dass Stuhlbefunde regelmäßig ein Leaky Gut ausweisen.

Je nachdem, wie stark die Schleimhaut durchlässig ist, stellt das eine echte Herausforderung für die Therapie dar. Klar ist jedoch: Ein Leaky Gut kann sich in der Regel wieder regenerieren. Und das braucht Zeit, Geduld und konstante Aufmerksamkeit.

Hier habe ich eine Zusammenfassung der Mikronährstoffe und der Pflanzen für Sie erstellt, die sich hilfreich für die Regeneration der Darmschleimhaut gezeigt haben:

  • L-Glutamin

Eine Aminosäure, die in nahezu allen Produkten für die Darmschleimhaut eine Rolle spielt. Aus meiner Erfahrung und dem Austausch mit Kolleg*innen her kann ich allerdings sagen, dass es mit ein paar Milligram L-Glutamin in einem Produkt nicht getan ist.

Mein Tipp für Sie aus der Praxis: nutzen Sie L-Glutamin als Einzelprodukt, es ist günstig erhältlich bei verschiedenen Anbietern. Die tägliche Dosis für einen wirklichen Effekt liegt in etwa bei 6g.

  • Vitamin A und Beta-Carotin

Vitamin A gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und ist rein tierischen Ursprungs (Fisch, Leber, Eigelb), seine Vorstufe, das Beta-Carotin, kommt in pflanzlichen Nahrungsmitteln vor. Es kann im Körper in Vitamin A umgewandelt werden.

Vitamin A und Beta-Carotin sind mit einem health claim belegt, das heisst: Hersteller können auf der Verpackung ausloben, dass Vitamin A und Beta Carotin gut für die Schleimhäute sind.

  • Vitamin B2 (Riboflavin) und B3 (Niacin)

Ein Mangel an Vitamin B2 trägt zu Schleimhautentzündungen bei. Die bekannten Mundwinkelragaden sind Anzeichen für einen solchen Mangel. Es ist ein wichtiges Vitamin für Haut, Nägel und Schleimhaut, liefert Bausteine für Koenzyme, schützt die Nervenzellen und wirkt synergetisch mit Vitamin B3 und B6. Weiterhin unterstützt es das Wachstum und die Embryonalentwicklung.

  • Vitamin B3 ist für den Energiestoffwechsel wichtig, es sorgt mit dafür, dass Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß verwertet werden können. Ein Mangel an Vitamin B3 führt zu körperlicher Schwäche, Appetitverlust, Durchfall und auch zu Schleimhautveränderungen im Verdauungstrakt.
    Sowohl Vitamin B2 als auch Vitamin B3 sind in Bezug auf die Schleimhäute mit einem health-claim belegt.
  • Vitamin B6 (Pyridoxin)

Ist ebenso ein wesentliches Vitamin für die Schleimhäute. Ein Mangel äussert sich durch rissige, aufgesprungene Lippen und ebenso durch Mundwinkelragaden. Er kann zu Duchfall führen. Es findet sich in Vollkorngetreide, Nüssen, Gemüse, Fleisch und Fisch. Die Mangelerscheinungen ähneln zu Beginn dem Vitamin B2 Mangel, im späteren Verlauf kann es aber hier auch zu Nervenstörungen kommen.

  • Vitamin B12 (Cobalamin)

Nährt die Schleimhäute, die bei einem Mangel blass werden. Vor allem bei Veganern ist auf eine gute Versorgung zu achten.

  • Vitamin D

Ist ja bereits viel diskutiert und bekannt. Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen haben oft einen Vitamin D-Mangel. Da es eigentlich eher ein Hormon denn ein Vitamin ist, wirkt es an allen Zellen im Körper und sollte auch bei der Regeneration von Schleimhäuten seinen Platz einnehmen.

  • Zink

Zink ist beteiligt an der Bildung von Haut, Schleimhäuten und Haaren.

Menschen mit Darmerkrankungen haben in der Regel einen höheren Bedarf an Zink, es ist hier auch wegen seiner entzündungshemmenden und Wunheilungsfördernden Wirkung gefragt. Wiederkehrende Entzündungen der Mundhöhle, Aphthen, Blasenentzündungen, Bronchitis können Anzeichen von einem Zinkmangel sein. Hier sind die Schleimhäute betroffen. Für die Unterstützung der Regeneration der Darmschleimhaut bei Leaky Gut ist Zink ein wesentlicher Bestandteil, an den man immer denken sollte.

Und hier die Pflanzen, die der Schleimhaut gute Dienste tun:

Grundsätzlich gibt es viele schleimbildenden Pflanzen. Sie unterstützen gereizte Schleimhäute durch den feinen Film, den sie an die Darmschleimhaut „legen“. Sie binden Giftstoffe an sich und behindern gleichermaßen die Aufnahme von Toxinen. Wenn die körpereigene Schleimhaut durch entzündliche Prozesse in Aufbau und Funktion gestört ist, können die Pflanzenschleime gewissermaßen für eine Weile diese Aufgaben übernehmen.

Besonders für die Darmschleimhaut geeignet ist:

  • Malve
  • Isländisch Moos
  • Leinsamen

Über den Lein muss man nicht mehr viel sagen, er ist bekannt als Schleimhauttherapeutikum. Ich wende ihn als geschrotete Körner und auch als Öl an. Leinsamen sind in ihrer Wirkung so gut, dass sogar Hans Ulrich Grimm ein ganzes Buch darüber geschrieben hat: „Leinöl macht glücklich“. Es ist sehr schön gestaltet und ich kann es nur empfehlen.

Und ebenso noch erwähnenswert sind:

  • Breit- und Spitzwegerich
  • Eibisch
  • Huflattich

Wenn diese Pflanzen in Wasser gegeben werden (warm oder kalt) dann bildet sich der Schleim, das Wasser wird an Viskosität zunehmen. Es kann dann auch so getrunken werden. Oder schlicht und ergreifend in der täglichen Nahrung mit integriert – zum Beispiel als Salatkräuter. Natürlich gibt es aber jede Menge phytotherapeutischer Zubereitungen zu kaufen, die genutzt werden können.

Ich nutze sie in meiner Praxis gerne zusätzlich. Pflanzen haben Heilkraft. Viele Patient*innen sind sehr einverstanden mit der Pflanzenheilkunde. Sie hat für viele etwas sinnlich Nachvollziehbareres als die alleinige Gabe von Mikronährstoffen. Von daher gibt es hier einen doppelten Nutzen.

Rund wird die Schleimhauttherapie auch mit einem Rat zur Ernährung:

  • Täglich morgens einen leckeren, warmen Brei aus Hafer- und Hirseflocken, mit Zimt und Kardamon ist für die Schleimhäute eine Wohltat zum Start in den Tag.

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