- SARS-CoV-2-mRNA findet sich in den Stuhlproben von Covid-19 Patient*innen.
- SARS-CoV-2 kann die Enterozyten des Dünndarms infizieren und sich in ihnen vermehren.
- Patient*innen mit einer Covid-19 Erkrankung haben eine veränderte Zusammensetzung der Darmflora
Eine Beteiligung des Magen-Darm-Traktes am Infektionsgeschehen liegt somit mehr als nahe.
Inwiefern aber eine Erkrankung mit Covid19 die Darmflora verändert, besonders auch in Hinblick auf post-akutes Covid-19 (PACS), darüber gibt es weitere Erkenntnisse, die eine chinesische Studiengruppe aus Hongkong im März 2022 in der Zeitschrift „Gut“ veröffentlicht hat.
Anscheinend geht die Veränderung des Mikrobioms einerseits in die Richtung verringerter Diversität. Andererseits finden sich mehr Bakterien, die auch bei entzündlichen Darmerkrankungen vermehrt vorkommen. Es scheint auch ein schwerer Infektionsverlauf mit einer schwereren Dysbiose zu korrelieren.
Bei Patient*innen mit Covid-19 liegt in der Regel ein Mangel an Faecalibacterium prausnitzii, Bifidobacterium bifidum, Bifidobacterium adolescentis und Eubacterium rectale vor.
F. prausnitzii gehört zu den Butyrat bildenden Bakterien. Es ist stark an der Hemmung von Entzündungen beteiligt ist und unterstützt eine gute Immunantwort des Körpers.
Vermehrt kommen Ruminococcus gnavus, Ruminococcus torques und Bacteroides dorei in den Stuhlproben vor.
Diese Veränderungen im Mikrobiom bleiben auch dann noch bestehen, wenn die Infektion abgeklungen ist. Coronaviren werden mit dem Stuhl noch lange ausgeschieden, auch wenn kein Nachweis aus Mund- und Rachenraum mehr möglich ist. Wenn long-Covid typische Symptome wie Fatigue, Atemnot oder Gelenkschmerzen entstehen, kann die Darmflora hierbei eine Rolle spielen. Sie ist beteiligt an der Immunantwort.
Interessant scheint auch ein anderer Gesichtspunkt: Ältere Menschen, Diabetiker und Menschen mit Adipositas gehören zu den Risikogruppen für einen schweren Verlauf von Covid-19. Sie sind auch diejenigen, die in der Regel ein weniger divers aufgestelltes Mikrobiom aufweisen, häufig mit einem höheren Anteil entzündungsfördernder Bakterien. Gerade diese Menschen könnten davon profitieren, dass die Darmdysbiose in eine Regulierung kommt.
Haben Sie Patientinnen und Patienten, die nach einer durchgestandenen Covid-Infektion nicht mehr so recht auf die Beine kommen? Die mit einer long-Covid-Symptomatik zu tun haben? Viele naturheilkundliche Praxen sind damit beschäftigt, eine sinnvolle Nachsorge zu gewährleisten. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich zwei Dinge empfehlen:
- Vitamin C Infusionen mit jeweils 7,5g Vitamin C
- Darmsanierung mit Symbioselenkung des Mikrobioms
Produkte mit möglichst vielen Stämmen, wie nupure probaflor, sind in diesem Fall eine sinnvolle Maßnahme. Ebenso Präbiotika, wie die resistente Stärke, Typ 3, die das Wachstum von F. prausnitzii unterstützen können, sollten begleitend zum Einsatz kommen.